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   LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22   

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LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22 (https://dejure.org/2023,14495)
LG Deggendorf, Entscheidung vom 20.06.2023 - 33 O 461/22 (https://dejure.org/2023,14495)
LG Deggendorf, Entscheidung vom 20. Juni 2023 - 33 O 461/22 (https://dejure.org/2023,14495)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • BAYERN | RECHT

    DSGVO Art. 5 Abs. 1a, Art. 5 Abs. 1f, Art. 25, Art. 32, Art. 33, Art. 82 Abs. 1
    Kein Schadensersatzanspruch wegen Daten-Scrapings

  • JurPC

    Schadensersatz nach Art. 82 DSGVO

  • rewis.io

    Schadensersatz, Schadensersatzanspruch, Streitwert, Werbung, Unterlassung, Auskunft, Technik, Feststellungsinteresse, Nutzung, Schaden, Software, Vollstreckung, Daten, Zustimmung, personenbezogene Daten, Treu und Glauben, Stand der Technik

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (17)

  • LG Regensburg, 11.05.2023 - 72 O 731/22

    Erfolglose Schadensersatzklage wegen öffentlich zugänglicher Nutzerdaten

    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Das Landgericht Deggendorf ist international, örtlich und sachlich zuständig (vgl. LG Stuttgart, IJrteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Dabei ist von einem Streitwert von 7.000,00 EUR auszugehen (im Anschluss an LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22, unter Berufung auf OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Heilbronn, Urteil v. 03.03.2023 - 1 O 78/22).

    Dieser orientiert sich grundsätzlich an den Vorstellungen der Klagepartei zum Klagantrag zu 1, ist aber nur mit einem Bruchteil zu bemessen, wobei 50% und damit ein Betrag in Höhe von 500, 00 EUR angemessen erscheinen (im Anschluss an LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Stuttgart und LG Ellwangen jeweils a.a.O.).

    Insgesamt sind die Unterlassungsanträge zu 3. damit mit 5.000,00 EUR zu bewerten (OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    dd) Der mit Klagantrag zu 4. geltend gemachte Auskunftsanspruch ist mit 500, 00 EUR zu bewerten (insofern übereinstimmend LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22; LG Stuttgart, Urt. vom 26.01.2023 - 53 O 95/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Görlitz, Endurteil vom 27.01.2023 - 1 O 101/22; LG Krefeld Urteil vom 22.02.2023 - 7 0 1 13/22; LG Heilbronn Urteil vom 03.03.2023 - 1 O 78/22).

    Es ist der Klagepartei nicht völlig abzusprechen, dass sie infolge der Veröffentlichung ihrer Daten zusammen mit ihrer Telefonnummer sowie weiteren persönlichen Daten einen irgendwie gearteten Schaden erleiden könnte (vgl. LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Aachen Urteil vom 10.02.2023- 8 O 177/22; LG Essen, Urteil vom 10.11.2022-6 O 111/22).

    Ein Verstoß gegen Art. 5 Abs. 1 lit. a) DSGVO liegt nicht vor (zum Folgenden LG Aachen Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Die internetspezifischen Gepflogenheiten und gerade die DSGVO verlangen geradezu vielfältige Einstellungsmöglichkeiten, damit der jeweilige Nutzer die Einstellungen entsprechend seiner spezifischen Bedürfnisse individuell vornehmen kann (LG Essen, Urteil vom 10.11.2022 - 6 0 I I 1/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Dann ist es im Lichte der internetspezifischen Gepflogenheiten aber umso wichtiger, dass der Nutzer sich sorgfältig mit den Hinweisen auseinandersetzt, um für sich eine Entscheidung zu treffen, ob und welche Informationen er in welchem Umfang freigibt und wie weitgehend er die Kommunikationsplattform der Beklagten nutzen will (LG Essen, Urteil vom 10.11.2022 - 6 O 111/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Im Ergebnis war die Klagepartei also nicht zur Angabe bzw. zum Belassen ihrer Handynummer auf der Seite von F. gezwungen (LG Essen, Urteil vom 10.11.2022 - 6 O 111/22; LG Aachen, Urteil vom 10.2.2023-80 177/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Rechts daneben ist deutlich die Einstellung "Alle" zu erkennen und wiederum rechts daneben in blau die Schaltfläche "Bearbeiten", so dass ohne weiteres deutlich zu erkennen ist, wie die Einstellung ist und dass man sie ändern kann (LG Aachen, Urteil vomiO.02.2023 - 8 O 177/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Insoweit kann dahinstehen, dass F. auch andere Zwecke verfolgt, wie die Finanzierung über Werbung, denn jedenfalls besteht ein (wesentlicher) Zweck auch in der Kommunikation über eine soziale Plattform (LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 -8 0 1 77/22; LG Essen, Urteil vom 10.11.2022-60 1 1 1/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Insofern sei auf die nachfolgenden Ausführungen des LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22, verwiesen (vgl. auch LG Fulda, Urteil vom 14.03.2023 - 3 O 73/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22):.

    Denn selbst ein unterstellter Verstoß könnte keinen Schadensersatzanspruch nach Art. 82 DSGVO begründen (zum Folgenden LG Berlin, Urteil vom 07.03.2023 - 13 O 79/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Vor dem Hintergrund der Schutzrichtung des Abs. 2, den Nutzer vor einer Überrumpelung oder dem Ausnutzen seiner Unerfahrenheit zu schützen, muss der Verantwortliche aber stets sicherstellen, dass die geplante Datennutzung auch für einen nicht-technikaffinen Nutzer hinreichend transparent ist (LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22; LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022 - 2 O 212/22; LG Paderborn, Urteil vom 19.12.2022 - 3 O 99/22).

    Ob die Beklagte diesen Anforderungen genügt, kann hier offen bleiben (vgl. zum Folgenden LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022 - 2 O 212/22; LG Paderborn, Urteil vom 19.12.2022 - 3 0 99/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Das ist hier indes, wie vorstehend ausgeführt, gerade nicht der Fall (zum Vorstehenden auch LG Berlin, Urteil vom 07.03.2023 - 13 O 79/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 0 731/22).

    Insofern ist zunächst zu festzustellen, dass der Beklagten aus den oben ausgeführten Gründen ohnehin kein Datenschutzverstoß anzulasten ist; daher musste sie den hier streitgegenständliChen sog. Scraping-Vorfall auch nicht melden (so bereits LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Essen, Urteil vom 10.11.2022 -6 0 1 1 1/22).

    Die Daten waren ohnehin schon durch Dritte gesammelt worden und es sind keine Anhaltspunkte ersichtlich, dass auf Grund der Meldung an die Aufsichtsbehörde die Folgen irgendwie hätten reduziert werden können (LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Itzehoe, Urteil vom 09.03.2023 - 10 O 87/22).

    Denn selbst eine unterstellte Auskunftspflichtverletzung konnte schon in zeitlicher Hinsicht nicht für den Scraping-VorfaII und damit auch nicht für die behaupteten, dadurch verursachten Beeinträchtigungen der Klagepartei kausal werden (LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22; LG Berlin, Urteil vom 07.03.2023 - 13 O 79/22).

    Dies wird auch aus Art. 4 Abs. 3 AEUV abgeleitet, der die Mitgliedsstaaten dazu anhält, Verstöße wirksam mit Sanktionen zu belegen, denn nur so könne man eine effektive Durchsetzbarkeit des EU-Rechts und damit auch der DSGVO erzielen (LG München I, Urteil vom 09.12.2021, Az.: 31 0 16606/20; LG Essen, Urteil vom 10.11.2022 - 6 0 1 1 1/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Der Schaden ist zwar weit zu verstehen, er muss jedoch auch wirklich "erlitten" (Erwägungsgrund Nr. 146), das heißt "spürbar", objektiv nachvollziehbar und tatsächlich eingetreten sein, um bloß abstrakte, nicht wirklich eingetretene Beeinträchtigungen auszuschließen (LG Essen, Urteil vom 10.11.2022; LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 -80 177/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Für einen hinreichend substantiierten Vortrag bedürfte es der Darstellung bis zu welchem Zeitpunkt wie viele solcher Nachrichten auf dem Handy eingegangen sind und ab wann sich dieses in welcher Form konkret verändert hat (LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Itzehoe, Urteil vom 09.03.2023- 10 O 87/22).

    Denn unerwünschte SMS und Anrufe erhalten gerichtsbekannt auch Personen, die keinen F.-Account haben und dort ihre Telefonnummer deshalb nicht hinterlegt haben (LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Münster, Urteil vom 07.03.2023 - 2 O 54/22; LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Itzehoe, Urteil vom 09.03.2023 - 10 O 87/22).

    Die schriftsätzlich vorgetragenen Ängste infolge des angeblichen Kontrollverlustes sind im Lichte dieses Verhaltens nicht plausibel (vgl. auch LG Bielefeld, Urteil vom 19.12.2022 - 8 O 182/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Ungeachtet des unbelegten Kausalzusammenhangs vermögen diese bloßen Unannehmlichkeiten keinen Ersatzanspruch nach Art. 82 Abs. 1 DSGVO auszulösen (in diesem Sinne bereits LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Denn auch bei der Annahme eines Nebeneinanders hat die Klagepartei mangels restitutionsfähigen Schadens keinen Schadensersatzanspruch gegen die Beklagte, weder aus SS 280 Abs. 1, 253 Abs. 2 BGB noch aus einer anderen nationalen Schadensersatznorm (vgl. LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Da es hiernach und nach den obigen ausführlichen Ausführungen also keinen Fall der Erstbegehung gibt, ist auch keine rechtswidrige Beeinträchtigung zu befürchten und der Unterlassungsanspruch damit nicht gegeben (LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 0 177/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Wie ausgeführt, sind bei Auslegung nach dem objektiven Empfängerhorizont gemäß SS 133, 157 BGB bei entsprechender Sorgfalt und Inanspruchnahme von Zeit die mehrschichtigen Hinweise (s. auch die Screenshots in der Klageschrift) durchaus nachvollziehbar (LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Essen, Urteil vom 10.11.2022- 6 O 111/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Soweit durch das Scrapen öffentlich einsehbare Daten von Dritten verarbeitet wurden, ist jedenfalls nicht die Beklagte auskunftspflichtig (im Anschluss an LG Aachen, Urteil vom 10.2.2023 - 8 O 177/22; LG Essen, Urteil vom 10.11.2022-60 1 1 1/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Der Streitwert war auf 7.000,00 EUR festzusetzen (ebenso LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22 unter Berufung auf OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Heilbronn, Urteil vom 03.03.2023 - 1 O 78/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

  • OLG Stuttgart, 03.01.2023 - 4 AR 4/22

    Zuständigkeitsbestimmung bei negativem Kompetenzkonflikt zwischen Amts- und

    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Dabei ist von einem Streitwert von 7.000,00 EUR auszugehen (im Anschluss an LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22, unter Berufung auf OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Heilbronn, Urteil v. 03.03.2023 - 1 O 78/22).

    Dieser orientiert sich grundsätzlich an den Vorstellungen der Klagepartei zum Klagantrag zu 1, ist aber nur mit einem Bruchteil zu bemessen, wobei 50% und damit ein Betrag in Höhe von 500, 00 EUR angemessen erscheinen (im Anschluss an LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Stuttgart und LG Ellwangen jeweils a.a.O.).

    Das Gericht kann bei der Ermittlung des maßgeblichen Werts im Wege der Schätzung vorgehen (OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22).

    um sinnvollerweise eine ungleiche Berechnung von Zuständigkeits- und Gebührenstreitwert zu vermeiden (vgl. S. 62 S. 1 GKG) sind dabei im Ergebnis jedoch dieselben Gesichtspunkte entscheidend wie bei der Festsetzung des Gebührenstreitwertes nach SS 48 Abs. 2 und 3 GKG (OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22).

    Die Generalklausel des S. 48 Abs. 2 S. 1 GKG verlangt unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles damit ebenfalls eine gerichtliche Ermessensentscheidung, wobei wiederum dem Interesse der Klagepartei am Erfolg ihrer Klage und ihre Angaben zum vorgestellten Streitwert für die Wertberechnung erhebliche Bedeutung zukommt (OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; Musielak/Voit/Heinrich, 19. Aufl. 2022, ZPO S. 3 Rn. 13).

    Das Gericht begreift die beiden Unterlassungsanträge im Übrigen wertmäßig als Einheit, weil sie letztlich auf dasselbe Ziel gerichtet sind, die Beklagte zu einem besseren Schutz der überlassenen Daten zu verpflichten (OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22).

    Insgesamt sind die Unterlassungsanträge zu 3. damit mit 5.000,00 EUR zu bewerten (OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Der Streitwert war auf 7.000,00 EUR festzusetzen (ebenso LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22 unter Berufung auf OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Heilbronn, Urteil vom 03.03.2023 - 1 O 78/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

  • LG Essen, 10.11.2022 - 6 O 111/22

    Schadensersatz wegen DS-GVO-Verstoß bei Nutzung einer Social Media Plattform

    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Es ist der Klagepartei nicht völlig abzusprechen, dass sie infolge der Veröffentlichung ihrer Daten zusammen mit ihrer Telefonnummer sowie weiteren persönlichen Daten einen irgendwie gearteten Schaden erleiden könnte (vgl. LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Aachen Urteil vom 10.02.2023- 8 O 177/22; LG Essen, Urteil vom 10.11.2022-6 O 111/22).

    Dann ist es im Lichte der internetspezifischen Gepflogenheiten aber umso wichtiger, dass der Nutzer sich sorgfältig mit den Hinweisen auseinandersetzt, um für sich eine Entscheidung zu treffen, ob und welche Informationen er in welchem Umfang freigibt und wie weitgehend er die Kommunikationsplattform der Beklagten nutzen will (LG Essen, Urteil vom 10.11.2022 - 6 O 111/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Im Ergebnis war die Klagepartei also nicht zur Angabe bzw. zum Belassen ihrer Handynummer auf der Seite von F. gezwungen (LG Essen, Urteil vom 10.11.2022 - 6 O 111/22; LG Aachen, Urteil vom 10.2.2023-80 177/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Der von den Scrapern veranlasste Abgleich war folglich jeder Person, die - wie die Scraper - über die Telefonnummer der Klagepartei verfügte oder sie technisch erzeugte, möglich und ist nicht unbefugt bzw. unrechtmäßig im Sinne der DSGVO (vgl. LG Essen, Urteil vom 10. November 2022 - 6 O 111/22 -, Rn. 85, zitiert nach juris).

    Ein genereller Ausschluss von Bagatellschäden ist im Lichte dieser Erwägungsgründe nicht vertretbar (vgl. LG Essen, Urteil vom 10.11.2022 - 6 O 111/22).

    Wie ausgeführt, sind bei Auslegung nach dem objektiven Empfängerhorizont gemäß SS 133, 157 BGB bei entsprechender Sorgfalt und Inanspruchnahme von Zeit die mehrschichtigen Hinweise (s. auch die Screenshots in der Klageschrift) durchaus nachvollziehbar (LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Essen, Urteil vom 10.11.2022- 6 O 111/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

  • EuGH, 04.05.2023 - C-300/21

    Der bloße Verstoß gegen die DSGVO begründet keinen Schadenersatzanspruch

    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Bestätigt wurde dies jüngst durch eine Entscheidung des EuGH, wonach der Ersatz eines immateriellen Schadens im Sinne des Art. 82 Abs. 1 DSGVO nicht davon abhängig gemacht werden kann, dass der der betroffenen Person entstandene Schaden einen bestimmten Grad an Erheblichkeit erreicht hat (EuGH, Urteil vom 04.05.2023, C-300/21, Celex-Nr. 62021CJ0300, Rn. 43 ff. - juris).

    Diese Grundsätze erfuhren jüngst Bestätigung durch eine Entscheidung des EuGH; danach reicht der bloße Verstoß gegen Bestimmungen der DSGVO nicht aus, um einen Schadensersatzanspruch zu begründen (EuGH, Urteil vom 04.05.2023, C-300/21, Celex-Nr. 62021CJ0300, Rn. 28-42 - juris).

    Denn die gesonderte Erwähnung eines "Schadens" und eines "Verstoßes" in Art. 82 Abs. 1 DSGVO wäre überflüssig, wenn der Gesetzgeber davon ausgegangen wäre, dass ein Verstoß gegen die Bestimmungen der DSGVO für sich allein in jedem Fall ausreichend wäre, um einen Schadenersatzanspruch zu begründen (EuGH, Urteil vom 04.05.2023, C-300/21, Celex-Nr. 62021CJ0300, Rn. 34 - juris).

    Ferner führt der EuGH aus (EuGH, Urteil vom 04.05.2023, C-300/21, Celex-Nr. 62021CJ0300, Rn. 35-37 - juris):.

  • LG Stuttgart, 26.01.2023 - 53 O 95/22

    Immaterieller Schaden nach Scraping-Vorfall

    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Das Landgericht Deggendorf ist international, örtlich und sachlich zuständig (vgl. LG Stuttgart, IJrteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

    Dabei ist von einem Streitwert von 7.000,00 EUR auszugehen (im Anschluss an LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22, unter Berufung auf OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Heilbronn, Urteil v. 03.03.2023 - 1 O 78/22).

    dd) Der mit Klagantrag zu 4. geltend gemachte Auskunftsanspruch ist mit 500, 00 EUR zu bewerten (insofern übereinstimmend LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22; LG Stuttgart, Urt. vom 26.01.2023 - 53 O 95/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Görlitz, Endurteil vom 27.01.2023 - 1 O 101/22; LG Krefeld Urteil vom 22.02.2023 - 7 0 1 13/22; LG Heilbronn Urteil vom 03.03.2023 - 1 O 78/22).

    Der Streitwert war auf 7.000,00 EUR festzusetzen (ebenso LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22 unter Berufung auf OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Heilbronn, Urteil vom 03.03.2023 - 1 O 78/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

  • LG Itzehoe, 09.03.2023 - 10 O 87/22
    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Die Daten waren ohnehin schon durch Dritte gesammelt worden und es sind keine Anhaltspunkte ersichtlich, dass auf Grund der Meldung an die Aufsichtsbehörde die Folgen irgendwie hätten reduziert werden können (LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Itzehoe, Urteil vom 09.03.2023 - 10 O 87/22).

    Für einen hinreichend substantiierten Vortrag bedürfte es der Darstellung bis zu welchem Zeitpunkt wie viele solcher Nachrichten auf dem Handy eingegangen sind und ab wann sich dieses in welcher Form konkret verändert hat (LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Itzehoe, Urteil vom 09.03.2023- 10 O 87/22).

    Denn unerwünschte SMS und Anrufe erhalten gerichtsbekannt auch Personen, die keinen F.-Account haben und dort ihre Telefonnummer deshalb nicht hinterlegt haben (LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Münster, Urteil vom 07.03.2023 - 2 O 54/22; LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Itzehoe, Urteil vom 09.03.2023 - 10 O 87/22).

  • LG Berlin, 07.03.2023 - 13 O 79/22
    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Denn selbst ein unterstellter Verstoß könnte keinen Schadensersatzanspruch nach Art. 82 DSGVO begründen (zum Folgenden LG Berlin, Urteil vom 07.03.2023 - 13 O 79/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

    Das ist hier indes, wie vorstehend ausgeführt, gerade nicht der Fall (zum Vorstehenden auch LG Berlin, Urteil vom 07.03.2023 - 13 O 79/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 0 731/22).

    Denn selbst eine unterstellte Auskunftspflichtverletzung konnte schon in zeitlicher Hinsicht nicht für den Scraping-VorfaII und damit auch nicht für die behaupteten, dadurch verursachten Beeinträchtigungen der Klagepartei kausal werden (LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22; LG Berlin, Urteil vom 07.03.2023 - 13 O 79/22).

  • LG Ellwangen/Jagst, 25.01.2023 - 2 O 198/22

    Kein Anspruch auf Schadensersatz aus Art. 82 DSGVO wegen sog. Scrapings

    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Dabei ist von einem Streitwert von 7.000,00 EUR auszugehen (im Anschluss an LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22; LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22, unter Berufung auf OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Heilbronn, Urteil v. 03.03.2023 - 1 O 78/22).

    dd) Der mit Klagantrag zu 4. geltend gemachte Auskunftsanspruch ist mit 500, 00 EUR zu bewerten (insofern übereinstimmend LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22; LG Stuttgart, Urt. vom 26.01.2023 - 53 O 95/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Aachen, Urteil vom 10.02.2023 - 8 O 177/22; LG Görlitz, Endurteil vom 27.01.2023 - 1 O 101/22; LG Krefeld Urteil vom 22.02.2023 - 7 0 1 13/22; LG Heilbronn Urteil vom 03.03.2023 - 1 O 78/22).

    Der Streitwert war auf 7.000,00 EUR festzusetzen (ebenso LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023 - 53 O 95/22 unter Berufung auf OLG Stuttgart, Beschluss vom 03.01.2023 - 4 AR 4/22; LG Ellwangen, Urteil vom 25.01.2023 - 2 O 198/22; LG Heilbronn, Urteil vom 03.03.2023 - 1 O 78/22; LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22).

  • LG Paderborn, 19.12.2022 - 3 O 99/22

    Facebook-Datenleck - Schadenersatz

    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Vor dem Hintergrund der Schutzrichtung des Abs. 2, den Nutzer vor einer Überrumpelung oder dem Ausnutzen seiner Unerfahrenheit zu schützen, muss der Verantwortliche aber stets sicherstellen, dass die geplante Datennutzung auch für einen nicht-technikaffinen Nutzer hinreichend transparent ist (LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22; LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022 - 2 O 212/22; LG Paderborn, Urteil vom 19.12.2022 - 3 O 99/22).

    Ob die Beklagte diesen Anforderungen genügt, kann hier offen bleiben (vgl. zum Folgenden LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022 - 2 O 212/22; LG Paderborn, Urteil vom 19.12.2022 - 3 0 99/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

  • LG Paderborn, 13.12.2022 - 2 O 212/22

    500 Euro DSGVO-Schmerzensgeld wegen Datenleck bei Facebook

    Auszug aus LG Deggendorf, 20.06.2023 - 33 O 461/22
    Vor dem Hintergrund der Schutzrichtung des Abs. 2, den Nutzer vor einer Überrumpelung oder dem Ausnutzen seiner Unerfahrenheit zu schützen, muss der Verantwortliche aber stets sicherstellen, dass die geplante Datennutzung auch für einen nicht-technikaffinen Nutzer hinreichend transparent ist (LG Regensburg, Urteil vom 1 1.05.2023 - 72 O 731/22; LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022 - 2 O 212/22; LG Paderborn, Urteil vom 19.12.2022 - 3 O 99/22).

    Ob die Beklagte diesen Anforderungen genügt, kann hier offen bleiben (vgl. zum Folgenden LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022 - 2 O 212/22; LG Paderborn, Urteil vom 19.12.2022 - 3 0 99/22; LG Regensburg, Urteil vom 11.05.2023 - 72 O 731/22).

  • LG München I, 09.12.2021 - 31 O 16606/20

    Schadensersatz bei Datenabfluss aus dem Datenbestand eines Finanzdienstleisters

  • BGH, 09.01.2007 - VI ZR 133/06

    Zulässigkeit einer Klage auf Festsetzung der deliktischen Verpflichtung eines

  • LG Gießen, 03.11.2022 - 5 O 195/22

    Ansprüche wegen sog. Daten-Scrapings

  • LG Münster, 07.03.2023 - 2 O 54/22
  • AG Strausberg, 13.10.2022 - 25 C 95/21

    Facebook: Kein Schadensersatz bei Daten-Scraping

  • BGH, 26.11.2020 - III ZR 124/20

    Bewertung der Beschwer der Nichtzulassungsbeschwerde hinsichtlich der zeitlichen

  • BGH, 08.10.2012 - X ZR 110/11

    Vorausbezahlte Telefongespräche II

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